Es war an einem trüben Samstagmorgen. Verschlafen kroch ich aus meiner Kajüte. Der Nebel lag über dem Meer und meinem Handelsschiff "Tupperware". Die Matrosen lagen noch faul auf dem Deck herum und stanken nach Rum. Das Gelage nach der gewonnenen Schlacht hinterliess offensichtlich seine Spuren. Ich entschloss mich, heute einen ruhigeren Tag einzulegen und meine diversen Trophäen aus den vergangenen Beutezügen und Schatzsuchen auf dem Markt zu verhökern. Zusammen mit meinem treuen Wegbegleiter, dem einäugigen Feuerwolf "McFire", verliess ich das Schiff, aber nicht bevor ich ausgibig in meiner Kajüte gefrühstückt hatte. Die Mannschaft bekam den Auftrag, das Deck zu schruppen und die zerrissenen Segel der letzten Schlacht zu reparieren. Als ich in meinem kleinen Beiboot ablegte, wusste ich, dass der heutige Tag sicher nicht so ruhig enden würde, wie er begonnen hatte... Mein Weg führte mich zuerst zu meinem Lager. Dort nahm ich das schon lange eingelagerte Chinagras und die anderen Pflanzen mit. Ebenfalls fand ich in einer alten Truhe noch Schmuck von Leonardo Da Vinci, den ich sogleich auch noch einsteckte. Dann gings auf den Marktpaltz von Sevilla. Wie gewohnt, standen da schon zig Händler aus aller Welt. Jeder hatte seinen Stand aufgestellt und wartete auf Kundschaft... Da plötzlich ruft mir BvB, ein alter Bekannter aus unserer Gilde, vom Dock her zu. Er suchte offensichtlich noch diverse Pflanzen und hoffte, dass ich ihm weiter helfen könnte. So trafen wir uns nahe der Schiffswerft. Niemand musste ja mitbekommen, dass die Ware unter dem Tisch den Besitzer wechselte. Zurück bei meinem Verkaufsstand, legte ich die Füsse auf den Wagen und beschloss erstmal eine kleines Nickerchen einzulegen. Das tat gut... Ich schaute in den Himmel, sah die Wolken vorbei ziehen und genoss die samstägliche Morgenruhe. Bald schon aber kam Betrieb auf. Zwei meiner kostbaren Ringe von meinem alten Freund Da Vinci wechselten den Besitzer. Endlich wieder einmal etwas Silber in der Kasse. Die tagelange Sorge darüber, wie ich in den nächsten Wochen meine Matrosen versorgen und entlöhnen würde, war auf einen Schlag viel kleiner geworden... Ansonsten war es aber sehr ruhig, verdächtig ruhig... Gerade als ich meinen Handkarren wieder am Beladen war, brachte mir ein Bote vom Schiff eine Nachricht von OdinaRusha. Odina ist eine alte Piratenfreundin, mit der ich gerne ab und zu mal einen Rum kippe und mit der ich es immer wieder sehr lustig habe. In der Nachricht stand, dass sie von Alpträumen, in denen ihr Anubis jeweils erscheine, geplagt werde und dass sie sich berufen fühle, den Kopf dieses Ungeheuers zu erbeuten. Selbstverständlich schickte ich gleich meine beste Brieftaube aus, um Odina meine Unterstützung zuzusagen. Ich kehrte also auf mein Schiff zurück und gab sogleich den Befehl zum Anker lichten und Segel setzen Richtung Alexandria. Odina wollte dort auf mich warten... So segelten wir bei gutem Wind und traumhaften Wetter in die Osmanische Stadt. Tage vergingen und immer noch war Alexandria nicht in Sicht. Hat sich mein Steuermann wohl verfahren? Ich konnte es mir nicht vorstellen, denn der alte Seebär war schon sehr lange in meinen Diensten und brachte mich bis jetzt immer ans richtige Ziel. Da, endlich nach weiteren Tagen, sahen wir die Afrikanische Nordküste und ich wusste, es ginge nicht mehr lange, bis ich meine alte Freundin wieder treffen würde... So kam es dann auch. Es vergingen nochmals zwei Tage, dann legten wir an den Docks von Alexandria an. Meine Freude war gross, die der Matrosen aber sichtlich noch grösser. Sie hatten sich ohne Zweifel zwei Tage Landgang verdient. So überliess ich das Schiff meinem ersten Offizier und machte mich, ausgerüstet mit Heilmitteln, in den Vorort von Alexandria. Die Sonne ging schon unter, als ich die Umrisse einer Person im Dunkeln wahrnahm. Zweifelslos, es musste Odina sein... Mein Blick hat mich nicht getäuscht - sie war es. Es folgte eine kurze aber herzliche Begrüssung. Wir wollten keine Zeit verlieren, da wir noch heute zu den Pyramiden aufbrechen wollten. Wir packten unsere Waffen ein und machten uns sogleich auf den Weg...
Echt super geworden und interessant zu lesen will auch nich meckern abba Absätze wirken Wunder dann liest es sich noch besser wenns überhaupt noch besser zu lesen is
Nach stundenlangem, mühsamem Marsch durch die Wüste, sahen wir endlich in der Ferne die Umrisse der Pyramiden. Überwältigt von deren Anblick mussten wir inne halten und einfach nur staunen. So merkten wir erst in letzter Sekunde, dass sich eine kleine Gruppe gemeiner Grabräuber von hinten anschlich. Wir zogen unsere Säbel und zeigten den Schurken, mit wem sie es zu tun hatten. Mit gekonnter Säbelführung erledigten wir unsere Angreifer. Lediglich der Anführer konnte sich im Schatten des Mondlichts davonstehlen. Wir nahmen sofort die Verfolgung auf, denn wir wussten, dass dieser Anführer auch Wächter des Pyramidenschlüssels ist und wir nur durch ihn ins Innere dieser imposanten Bauwerke kommen würden. Bereits nach kurzer Zeit waren wir auf seiner Fährte. Der Ganove hinterliess im Sand seine eindeutigen Spuren und Dank der Windstille und des Scheins des Vollmonds, konnten wir die Verfolgung ohne grössere Mühe aufnehmen. Zu unserem Erstaunen kauerte der Flüchtige wenige Meter von uns hinter einem grossen Felsen. Offensichtlich hatten wir ihn mit unseren scharfen Waffen doch mehr getroffen, als wir geglaubt hatten. Eine klaffende Wunde in seinem Bauch verriet uns, dass der den Sonnenaufgang nicht mehr erleben würde. Ohne lange zu zögern setzte Odina dem Ganzen ein Ende. Wir durchsuchten seinen Wams und griffen uns den Pyramidenschlüssel. Ebenfalls steckten wir uns einen Plan der zwei Ebenen der Pyramide ein, denn man konnte ja nie wissen, wann einem dieser noch nützlich sein konnte. Wir liessen den leblosen Körper im Sand liegen und folgten unseren eigenen Spuren zurück. Von dort war es ein Kinderspiel, den weg zu den Pyramiden wieder aufzunehmen. Als die Sonne am Morgen ihre ersten Strahlen über die Wüste schickte, waren wir endlich am Ziel. Mächtig thronten die spitzigen Bauwerke vor uns und der Eingang hiess uns schon willkommen… Düster und modrig empfing uns das Pyramideninnere. Odina und ich beschlossen, uns eine kleine Pause zu gönnen und suchten den Schutz einer dunklen Nische. Ich übernahm die erste Wache. Man konnte ja nie wissen, welche Gestalten uns hier heimsuchen würden. Odina legte ihren Säbel ab und machte es sich bequem. Eine unheimliche Stille breitete sich aus und ich musste mit dem Schlaf kämpfen. Es schien mir, dass die Zeit hier stehen bleiben würde und ich merkte nicht, dass mir ebenfalls die Augen zu vielen und ich in einen erholsamen Schlaf fiel. Plötzlich wurde ich durch einen grellen Schrei aus meinen Träumen gerissen. Odina stand neben mir und das Entsetzen war ihr ins Gesicht geschrieben. Es benötigte keine Worte. Ich wusste, dass ihr Anubis wieder erschienen sein musste. Wie von Geisterhand geführt verliessen wir unser Versteck und irrten Richtung zweiter Pyramidenebene. Nach kurzer Zeit standen wir in einer Art grossem Saal. Zielstrebig folgte Odina einem schmalen Weg. Ich folgte ihr wortlos. Offensichtlich wusste sie genau, wo wir auf Anubis treffen würden… Und siehe da, plötzlich tauchte Anubis, der Schutzgott der Seelen, die ans jenseitige Ufer übertreten, aus dem Nichts auf. Ein kalter Schauer lief auch mir über den Rücken…
Wir nahmen den ganzen Mut zusammen, überprüften unsere Zaubertränke in den Uniformtaschen und zogen unseren Säbel. Der Geruch von Tod lag in der Luft. Im fahlen Licht der Fackeln erkannte man die Umrisse dieser Gestalt aus halb Mensch und halb Schakal. Wie ein Film sah ich die Griechische Mythologie an mir vorbei ziehen…… In der galt Anubis als Sohn des Osiris (Gott des Jenseits). Nachdem Osiris von seinem Bruder zerstückelt und auf der ganzen Welt verteilt worden war, sammelte Anubis alle Teile wieder ein. Danach soll es ihm gelungen sein, Osiris wieder zusammenzusetzen, indem er ihn mumifizierte. So hat Anubis, dem Mythos nach, die erste Mumifizierung an einer Leiche vorgenommen. Für Osiris vollzog er dann die Totenriten, die zum Vorbild aller Bestattungszeremonien in Ägypten wurden…… Genug der Geschichte. Jetzt galt es dem Monster ins Gesicht zu schauen und IHN ins Jenseits zu befördern. Odina stürzte sich schon auf Anubis, während ich noch einen kräftigen Schluck aus der grünen Flasche nahm, deren Inhalt ich mir noch rechtzeitig zusammengemixt hatte. Im Einklang mit der Seele des Säbels schlugen wir einige wenige Male gezielt zu, Anubis sank zu Boden und löste sich in Staub auf, bevor wir ihm den Kopf abtrennen konnten. Es war klar, dass er sich, solange er den Schakalkopf noch trug, früher oder später wieder zeigen und Unheil anrichten würde. Uns blieb also nichts anderes übrig als zu warten… Jetzt, da sich die Anspannung für einen Moment ein bisschen gelegt hatte, bemerkten wir, dass Odinas treuer Weggefährte der Feuerwolf namens „Grillanzünder“ von Anubis massivst attackiert worden war. Anubis hatte ihm buchstäblich seine Lebensenergie abgesaugt. Das bedeutete nichts Gutes. Anubis wurde also immer stärker. Würden wir es noch schaffen, ihn zu besiegen, bevor Odina noch ganz um den Verstand kam? Nach zwei, drei weiteren gemeinsamen Versuchen, den Untoten tot zu machen, musste mich Odina verlassen, da Arbeit auf dem Schiff ihre Anwesenheit erforderte. Ich versprach ihr, auszuharren bis ich für sie den Kopf erkämpft hatte. Ich wusste zu diesem Zeitpunkt noch nicht, auf was ich mich da eingelassen hatte. Kurz nachdem mich Odina verlassen hatte, trat Anubis abermals aus dem Schatten hervor und schwang seine goldene Axt. Geistesgegenwärtig schwang ich meinen Säbel durch die Luft. Wie ein Wunder trennte ich den Schakalkopf mit diesem gekonnten Schlag von seinem Körper. Der Kopf viel mit Tosen und Krachen zu Boden. Danach war wieder Totenstille… Ich überlegte nicht lange, krallte mir den Kopf und machte mich auf den Weg zu meinem Schiff. Ich wollte den Ort des Schreckens so schnell wie möglich hinter mir lassen… Zwei Tage und zwei Nächte irrte ich durch die Wüste, bis ich endlich wieder vor den Toren von Alexandria stand. Zielstrebig ging ich zu den Docks und war sehr erleichtert, als ich über die Strickleiter mein Schiff erreicht hatte. Die Freude bei den Matrosen war gross, glaubte doch kaum einer an meine unversehrte Rückkehr. Es wurde ein Fass Rum angezapft und bis spät in die Nacht hinein gefeiert. Ich unterliess es natürlich nicht, meine Piratenfreundin Odina über meinen Erfolg unterrichten zu lassen. Ich war gespannt, wie sie die freudige Botschaft auffassen würde und wartete geduldig auf ihre Antwort…